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Internet in der Schule

In der Presse ist immer wieder von notwendiger zusätzlicher Medienkompetenz bei Schülern zu lesen. Allerdings liest man wesentlich seltener konkrete Beispiele wie diese Medienkompetenz denn aussehen und noch weniger, wie diese vermittelt werden soll.

Ein Internetanschluss für jede Schule wie sie von Swisscom gesponsort wird ist schön, noch schöner wäre es, wenn dieser sinnvoll genutzt würde. Schauen wir uns mal an, wie das geschehen kann, klar aktuelle Berichte aus diversen Zeitungen oder sonstigen Nachrichtendiensten, Recherche zu bestimmten Themen. Doch sind bei diesen Dingen die Anbieter immer andere und die Schüler arbeiten wieder nur für sich, die Noten und die Lehrer (wenn es denn wenigstens diese Reihenfolge wäre). Die Arbeitsergebnisse sind nur der Klasse zugänglich und werden auch davon nur von Teilen überhaupt kritisch, ja kritisch, alles andere ist wertlos, wahrgenommen.

Projekte zum Mitmachen

Nun gibt es aber im Internet durchaus Projekte an denen jeder mitarbeiten kann und an denen die Mitarbeit lohnt. Mehr noch, an diesen Projekten kann man auch eine fächer- und jahrgangsübergreifende Zusammenarbeit erproben. Die Ergebnisse sind weltweit sichtbar. Und sie sind, sofern das Projekt eine gewisse Grösse erreicht, auch nicht nur die nette Homepage irgendeiner Schule, sondern etwas dauerhaftes, das weitergepflegt wird, evtl. sogar von den Schülern, wenn sie die Schule längst verlassen haben.

Noch schöner, die erforderlichen technischen Kenntnisse zur Mitarbeit sind in deutlich weniger als einer Schulstunde erlernt und zwar auch von solchen Schülern (oder auch Lehrern), die mit Computern eher nichts zu tun haben wollen.

Das ganze nennt sich Wiki, das kommt aus dem Hawaiianischen und heisst schnell. Eben genau so wie dort die Mitarbeit (technisch) geht. Ein System, in dem jeder Artikel ändern oder verfassen kann, in dem auf rasche Art Links angelegt werden und so in Zusammenarbeit von vielen Menschen ein vernetztes Wissen entsteht. Sicher, die Gefahr ist gross, dass dort viel Blödsinn steht oder sinnvolle Beiträge verhunzt werden, doch die Erfahrung zeigt, dass die Zahl der vernünftigen Teilnehmer bei weitem überwiegt, ausserdem ist jede Änderung als solche gekennzeichnet und wieder rückgängig zu machen.

Können auf Genauigkeit getrimmte Lehrkräfte mit diesem Hilfsmittel umgehen? Das wird zur Arbeitsteilung - kreative Menschen reißen die Themen an, planvolle arbeiten sie aus, genaue entfernen die Fehler. Zweifelhafte Inhalte: Wenn Beiträge ohnehin von einer Gemeinschaft im Detail gelesen, überarbeitet, korrigiert werden, dann geht die gelegentliche Reaktion auf einen Vandalenakt (1-2 pro Jahr und Wiki) als unbedeutend im Alltag unter.

Welche Potential steckt aber drin: Schüler können rückfragen. Eltern können sich einmischen. Klassen verschiedener Schulen könnten kooperieren. Lehrer verschiedener Schulen könnten sich gegenseitig in Projekten oder mit Materialien unterstützen. In Projekten könnten Betroffene zu Wort kommen ... Es wäre vermutlich nicht schwer, eine Liste mit tausend Ideen zu produzieren, die alle damit zusammenhängen, dass ein Wiki kein streng administriertes System ist und dass es um neue Formen des Engagements, der Beteiligung und neue soziale Beziehungen geht. Manche Autoren schreiben von "sozialem Lernen".


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(C) die jeweiligen Autoren last change: 8. November 2005