Pisa Studie / Probleme Österreich | SchulWiki: Pisa Studie / Probleme Österreich Seite zuletzt geändert am: April 26, 2006 |
Typisch österreichisch wird von oben eine Problemlösung "per Erlass" versucht, der auf eine langjährige Systemänderung ohne wesentliche Wirkungserwartung hinausläuft. In dieser Zeit kann die Politik Betriebsamkeit vorgeben und Geduld einfordern. Die eigentlichen heißen Eisen werden nicht angefasst.
Freude an Lesen und Mathematik. Finnland ist vorne, Österreich und Deutschland ganz am Ende der Liste. Woran liegt das? Sicher nicht an der Ganztägigkeit.
Lehrplanentrümpelung. Wenn es an Grundfähigkeiten mangelt, dann wird vielleicht zu viel an Detailwissen in die Köpfe der Kinder gestopft. Die Frage, was wichtig und was unwichtig ist, wird seit Jahrzehnten hinausgeschoben.
Personalautonomie. In Finnland suchen sich Schulen am freien Arbeitsmarkt ihre Lehrer und können auch schlechte Lehrer entlassen. Es ist naheliegend, dass sich das positiv auf die Qualität der Schule insegsamt auswirkt.
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Aber das Wichtigste wäre wohl, Lehrer, Eltern und Schüler in einen permanente Prozess der Diskussion und Qualitätsverbesserung einzubeziehen. Und nicht zu versuchen, das Problem oben herab, durch Experten und Politiker zu lösen. -- HelmutLeitner
Teil eines Interviews mit Hermine Sackl, Direktorin des Borg Birkfeld (Hervorhebung nachträglich angebracht):
SACKL: ... Die Ergebnisse sind kein Qualitätmerkmal für eine Schule, sondern für ein System. Die Pisa-Aufgaben sind in einer bestimmten Art gestellt. Die Frage ist, inwieweit ein Schulsystem diese Art integrieren kann. Meiner Meinung nach ist das in Österreich nicht der Fall.
Wo liegt denn genau der Haken?
SACKL: Die Pisa-Aufgaben sind problemlösungsorientiert, während bei uns der Lehrplan und die Prüfungsverordnung auf das Abfragen von Fakten konzentriert sind. Unser System sieht nicht vor, dass Schüler das Gelernte in die Praxis umsetzen.
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