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Seite zuletzt geändert am: November 8, 2016


Geschichtlicher Hintergrund: Vom bulgarischen Professor Lozanov in den 1960er Jahren entwickelte Lernmethode für die auch der Begriff Suggestopädie verwendet wird.
Zugeordnete Lerntheorien: Der wesentliche Aspekt ist die Wechselwirkung zwischen Anspannung und Entspannung. Suggestopädie wird als Methode mit einer Lehrperson, Superlearning ohne Lehrperson, bezeichnet.
Verwendung: Wird hauptsächlich im Fremdsprachenunterricht eingesetzt.
Gruppengröße: Einzelarbeit, Partnerarbeit, Kleingruppe
Benötigte Hilfsstoffe: Audiodateien, Abspielgeräte
Durchführungsphasen:
  1. Decodierung: In der Decodierungsphase wird der Stoff, der gelernt werden soll, griffig gemacht. Mittels verschiedener lerntechnisch anregender Methoden wird der Stoff zum ersten Mal vom Lernenden "angedacht". Dies kann spielerisch, durch Assoziationstechniken, etc geschehen. Nach suggestopädischem Verständnis geht es hier noch nicht um ein langfristiges Abspeichern der Information.
  2. Aktivkonzert: Im Aktivkonzert wird der Lernstoff, der idealerweise in eine kleine Geschichte, einen Dialog oder sonst eine für den Lernenden interessante und relevante Form gebracht worden ist, vor dem Hintergrund ausgesuchter (klassischer/romantischer) Musikstücke vom Lehrenden auf "dramatische" Art und Weise so vorgetragen, daß sich der besondere Rhythmus des Lernstoffes (z.B. eine Sprache), die Geschichte, die Mimik und Gestik des Vortragenden und die Musik zu einem "konzerthaftem" Gesamteffekt verbinden und alle Ebenen des Lernenden nachhaltig ansprechen.
  3. Passivkonzert: Im Passivkonzert wird der Lernende mittels diverser Entspannungstechniken (z.B. progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Traumreise) in einen entspannten Zustand versetzt (leichte Trance) in dem er besonders aufnahmefähig ist. Als Hintergrund dient in der Regel ausgewählte Barockmusik (Largos) oder speziell komponierte Entspannungsmusik. Der Lernstoff wird wiederum in einem besonderen Rhythmus vorgetragen (z.B. auf der Basis des Yoga Atemrhythmus). Der Lernende folgt "passiv" dem Vortrag. Der Stoff kann "tief" im Langzeitgedächtnis abgespeichert werden. Erfahrungsgemäßt muß etwas Zeit vergehen (idealerweise eine Nacht), bis er aktiviert werden kann.
  4. Aktivierung: Die Aktivierungsphase nimmt die meiste Zeit in Anspruch. Hier sind der Kreativität und der Flexibilität des Lehrenden und der Lernenden keine Grenzen gesetzt. Mit allen Arten von Spielen - Brettspielen, Ballspielen, Rollenspielen, Memory, Puzzles, Quizz etc., aber auch mit traditionellen Übungen, Leseübungen, Abfragen, grammatische Übungen werden die bisher mehr passiv aufgenommenen Inhalte verfügbar gemacht. Hier geht es darum, den Transfer in die Lebenswirklichkeit des Lernenden zu schaffen. Deshalb gehören bei den guten Vertretern der Suggestopädie immer auch kommunikative Elemente dazu. In realitätsnahen Situationen wird der Transfer des Wissens geübt. Die Realitätsnähe darf dabei allerdings durch kreative Elemente verfremdet sein, wie zum Beispiel durch Verkleidung, durch Komik etc., um dem Lernenden ein "spielerisches Umsetzen" zu ermöglichen

Vorteile: Geschwindigkeitsgewinn
Nachteile: Kritiker sprechen von überzogenen Erwartungshaltungen
Literatur:
  1. https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Suggestopädie&oldid=155585073
  2. http://www.ganzheitliches-training.de/suggestopadie_und_superlearnin.htm


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gedruckt am: April 19, 2024